Insbesondere für viele alteingesessene Marketer ist digitales Marketing noch immer ein undurchschaubarer Teil ihrer Profession. Angesichts der vielen Kanäle und Tools – Social Media, Websites, SEO, Blogs, Google usw. – und vor allem der Gerüchte, die sich darum ranken, ist einiges an Verwirrung vorhanden. Wir klären Sie heute über die 7 größten Lügen des digitalen Marketings auf und bringen damit etwas Licht ins Dunkel.
Digitales Marketing: Glauben Sie nicht alles, was Sie hören
Digitales Marketing ist nicht nur für Marketing Experten, die ihren Job bereits seit vielen Jahren machen, oft schwer nachzuvollziehen. Auch für die Jüngeren unter uns ist es angesichts der schnellen Entwicklungen in diesem Bereich oft schwer Schritt zu halten. Aus Unwissenheit entstehen Gerüchte und Mythen um diesen Teil des Marketings, die wiederum von vielen als Wahrheit verstanden werden. Über 7 dieser Mythen wollen wir Sie heute aufklären.
#1 SEO = Google
Nein, SEO ist nicht gleich Google. Wer in diesem Bereich erfolgreich sein will, tut gut daran, sich auch über andere Kanäle Gedanken zu machen. Ein großer Teil der sozialen Netzwerke und eCommerce Plattformen, wie beispielsweise Amazon oder Pinterest, haben ebenfalls eigene Suchmaschinen, in welchen Sie ranken wollen.
#2 Für digitales Marketing reicht es aus, eine Website zu haben.
Eine Website ist ein wichtiger erster Schritt, aber noch lange nicht genug. Wie sollen Ihre potenziellen Kunden auf Sie aufmerksam werden, wenn das Ihr einziger Kommunikationsweg zu diesen ist? Hier müssen Sie etwas kreativer werden: Nutzen Sie Social Media Kanäle, wie Facebook, Instagram, YouTube etc. und versuchen Sie Likes und Shares zu bekommen, damit möglichst viele Nutzer von Ihrem Unternehmen erfahren. Google AdWords hilft Ihnen dabei, dass Ihre Website in den Suchmaschinen weiter oben in den Suchergebnissen angezeigt und dadurch öfter geklickt wird. Bei ausreichenden Ressourcen könnten Sie darüber nachdenken, einen eigenen Unternehmens-Blog zu betreiben, in dem Sie potenziellen Kunden nützliche und hilfreiche Informationen zur Verfügung stellen. Ein aktueller Trend im digitalen Marketing ist außerdem Video Marketing – kompakt verpackte Information wird von Kunden immer stärker nachgefragt.
Entscheidend ist aber, dass Sie potenzielle Kunden nicht nur auf sich aufmerksam machen, sondern diese auch tatsächlich an sich binden. Und das erreichen Sie nur durch authentische Kommunikation und indem Sie über die verschiedenen Kanäle eine langfristige Beziehung zu Ihren Kunden aufbauen.
#3 Jeder Content ist gut für Ihre Website.
Das ist wohl eine der größten Lügen. Content is king – noch immer! Ganz im Gegenteil, die Internetnutzer werden sogar immer kritischer beim Inhalt. Bei der Befüllung der Website und des Blogs sollte sich Ihr Unternehmen deshalb unbedingt an folgendes halten: Ihr Content muss einzigartig (unique), authentisch und zielgruppenspezifisch sein! Ansonsten werden Sie sowohl von Google, als auch von den Nutzern Ihrer Social Media Kanäle mit Ignoranz bestraft werden.
#4 Soziale Netzwerke sind nicht für jedes Unternehmen geeignet.
Doch! Für manche Unternehmer mag es zwar bequem sein, dieser Aussage Glauben zu schenken, sie ist aber falsch. Soziale Netzwerke können sogar sehr nützlich für Ihre Marke sein: Nirgendwo sonst bekommen Sie so ungefilterte Einblicke in die Sichtweisen, Bedürfnisse und Meinungen Ihrer potenziellen Kunden wie in Social Media Kanälen. Sie erhalten direktes Feedback Ihrer Zielgruppe und können in Echtzeit darauf reagieren – das verbessert Ihren Kundenservice und stärkt die Kundenbindung. Und glauben Sie nicht den Kritikern, die jetzt aufstehen und Ihnen sagen, dass Sie Ihre Zielgruppe in sozialen Netzwerken nicht erreichen können, weil dort nur junge Menschen anzutreffen sind. Auch das ist falsch. Studien zeigen, dass es einen wachsenden Anteil an 60+ Nutzern in Social Media gibt.
#5 SEO ist tot
Ja, die Zeiten, in denen es für ein gutes Suchmaschinen Ranking ausreichend war, möglichst viele Keywords in einen Text zu verpacken – ungeachtet dessen Sinnhaftigkeit – sind vorbei. SEO hat sich aber mit den veränderten Anforderungen der Suchmaschinen ebenfalls weiterentwickelt und sich den neuen Spielregeln angepasst. Die neue Strategie lautet: Relevante Inhalte für Nutzer schaffen. Die Qualität des Contents ist entscheidend. Natürlich spielen Keywords immer noch eine wichtige Rolle, das Ziel ist jedoch, mit diesen Keywords intelligente, aussagekräftige und nützliche Inhalte zu schaffen, um die User zur Interaktion zu motivieren.
#6 Digitale Technologien ändern sich zu schnell, um damit Schritt zu halten.
Diesen Eindruck haben wohl nicht nur viele ältere Marketing Verantwortliche. Ja, hin und wieder hat man das Gefühl, es gäbe beinahe wöchentlich neue Kanäle, die bedient werden wollen. Das Entscheidende dabei ist aber, für sich selbst die wichtigen und richtigen Kanäle zu finden und sich darauf zu konzentrieren. Versuchen Sie nicht alles zu machen, sondern machen Sie das, was Sie machen, mit einem hohen Anspruch an sich selbst. Veränderungen hat es im Marketing schon immer gegeben, denn auch die Kundenwünsche und -ansprüche ändern sich. Darauf müssen wir reagieren, indem wir Neuem offen und positiv entgegentreten und uns eine für uns passende Strategie zurechtlegen.
#7 Digitales Marketing eignet sich nicht für alle Branchen.
Für einige mag die Vorstellung, Ihre WCs oder Grabsteine online zu vermarkten, nicht sehr passend erscheinen. Sehen Sie es aber so: Egal, in welcher Branche Ihr Unternehmen beheimatet ist, sie müssen Ihre Zielgruppen erreichen – und wie alle anderen auch, sind diese Menschen online anzutreffen! Es spricht auch nichts dagegen, klassische Marketing Maßnahmen mit digitalem Marketing zu kombinieren, wenn das zu den besten Ergebnissen führt.
Zusammengefasst…
…glauben Sie nicht alles, was Sie hören, sondern probieren Sie es selbst aus. Auch, wenn die vielen verschiedenen Kanäle und Tools im digitalen Marketing auf den ersten Blick eher einschüchternd wirken, sollten Sie sich davon nicht abschrecken lassen. Denn schlussendlich wird der Profit, den Sie daraus ziehen, größer sein als die Überwindung sich damit zu beschäftigen. Wo haben Sie sonst die Möglichkeit so direkt und ungefiltert mit Ihren Zielgruppen in Kontakt zu treten?